Vinduestårnet i Østerby Havn

Der Fensterturm in Østerby

Foto: Foto Jon Eirik Lundberg, Læsø Kunsthal

Besuchen Sie Smedjevejen in Østerby und sehen Sie Per Kirkebys wunderschönes, von den Maya inspiriertes Mauerwerk mit dem beliebten Namen „Window Tower“.

Von Torben Mikkelsen

Per Kirkebys letztes Werk vereint Læsø und einen der größten verbliebenen Indianerstämme Mittelamerikas, die Mayas.

„Sie haben es schon einmal von mir gehört: Meine Skulpturen ahmen den Ort nach! Deshalb ist mir der Standort wichtig. Dass meine Skulptur eine Verbindung mit dem Ort herstellt, an dem sie platziert ist, aber auch mit der Natur und allem, was wir mit dem Rest der Weltbevölkerung teilen! Der Himmel, die Sonne und der Mond!“ Der stark geschwächte Per Kirkeby wurde bei der Ausweisung des Ortes auf Læsø unterstützt, der seine letzte Skulptur beherbergen sollte. Im Volksmund der Fensterturm oder wie Per es selbst ausdrückte – eine Maschine für Licht und Schatten!

Vinduestårnet i Østerby Havn

Foto:Foto Jon Eirik Lundberg, Læsø Kunsthal

Kirkeby auf Læsø
Die Skulptur vereint viele Gemeinsamkeiten in Per Kirkebys künstlerischem Leben und nicht zuletzt seine Liebe zu Læsø. Der Fensterturm spiegelt Kirkebys Faszination für Ziegel wider und stammt aus dem Jahr 1971, als er zusammen mit Ib Michael und Theit Jørgensen die Maya-Indianer in Mexiko besuchte.
Kirkeby wollte einen Film über Asger Jorn machen und dieses Projekt brachte ihn nach Læsø. Es sollte mehr als nur ein kurzer Aufenthalt werden. Kirkeby ließ sich Mitte der 70er Jahre mit seiner Frau und seinem Atelier nieder, sodass sein letztes Werk auch 45 Jahre künstlerische Präsenz auf der Insel zum Ausdruck bringt. Kirkeby genoss die Ruhe und die Pracht der Natur in unserem vom Wasser umgebenen Refugium im Kattegat. Sein letztes Werk verbindet uns mit den Maya-Indianern und allem, was wir mit den Völkern der Welt teilen.

Vinduestårnet i Østerby Havn

Foto:Foto Jon Eirik Lundberg, Læsø Kunsthal

Aus der Luft
Mit der skurrilen Lebenseinstellung eines Künstlers bringt Per Kirkeby zum Ausdruck, dass die Beziehung des Turms zur Maya-Weltraumvision nur aus der Luft sichtbar ist! Der Maya-Schöpfer, auch „Die gefiederte Schlange“ genannt, wird durch die quadratische Spirale symbolisiert. Diese Spirale bildet das Fundament des Fensterturms und mit einer Drohne können die Einwohner und Touristen von Læsø das Muster aus der Luft beobachten!

Vinduestårnet i Østerby Havn

Foto:Foto Jon Eirik Lundberg, Læsø Kunsthal

Eine einigende Kraft
Der Turm liegt auf einem einsamen Platz zwischen Rettungsstation, Geschäften und mit Blick auf das Hafenbecken und die Fischerboote! Genauso wie Læsø isoliert und einsam mitten im Kattegat liegt. Die Fenster und damit der Lichteinfall sind Ost-West angeordnet. Dadurch kann der Lauf der Sonne über den Himmel zu Variationen in Licht und Schatten führen. Der Effekt wird durch einen Schlitz im nördlichen Gebäude verstärkt.
Die Maya-Pyramiden sind auf die gleiche Weise aufgebaut. Und gerade die Natur, unser gemeinsamer Ursprung, wird Teil des Ausdrucks der Skulptur. Was wir teilen! Was wir im gemeinsamen Verständnis in Demut schätzen müssen. Læsø kann etwas mit Licht machen. Das Licht, das eine der fortschrittlichsten indianischen Kulturen der Welt hervorbrachte. Ein Besuch in Kirkebys Atelier „Hope“ und anschließend im Window Tower in Østerby ist eine Lebensreise, die sowohl Licht als auch Schatten enthält, uns aber in der großen Kathedrale der Natur vereint!

Kirkeby konnte die Fertigstellung des Fensterturms nicht miterleben, aber er hat eine Ikone hinterlassen, die in ihrer Ästhetik spaltend sein mag, in ihrer Idee jedoch vereinen sollte.

Vinduestårnet i Østerby Havn

Foto:Foto Jon Eirik Lundberg, Læsø Kunsthal